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JA zur Kreislauf-Initiative

Heute haben wir gemeinsam mit ALLEN Parteien die Argumente für den Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative vorgestellt. Wir hoffen auf ein rundes JA am 25. September von der Bevölkerung des Kantons Zürich!

Mein Votum zum Thema regionale Wertschöpfung
Das heutige, lineare Wirtschaftsmodell ist eine Erfindung der Neuzeit. Ganz nach dem Motto “take – make – waste” werden Rohstoffe abgebaut, verarbeitet und nach Gebrauch wieder weggeworfen. Um dieses System zu ermöglichen, haben wir hohe Umweltkosten und einen massiven Ressourcenverbrauch in Kauf genommen, Produkte zugelassen, die nicht reparierbar sind, sowie Deponien und Kehrichtverbrennungsanlagen gebaut. Die lokale Wertschöpfung ist bei diesem System an einem kleinen Ort, nämlich, wenn der Hersteller das Produkt verkauft – falls er denn in der Schweiz Steuern bezahlt.

Viel natürlicher und smarter ist hingegen das Kreislaufwirtschafts- Modell. Wenn wir mehr aus vorhandenen Ressourcen machen, schaffen wir regionale Wertschöpfung. Unternehmen profitieren von materialeffizienten Abläufen mit besserem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Und wenn Produkte nicht mehr nur verkauft werden, sondern geteilt und vermietet werden, entstehen neue Business-Modelle. Eine Studie von Accenture rechnet global mit einer zusätzlichen Wertschöpfung von 5.4 Billionen Dollar bis 2030; die Europäische Kommission erwartet von der Umsetzung des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft eine um 80 Milliarden Euro höhere Wertschöpfung pro Jahr. 

Aber worin steckt dieses Potenzial konkret, hier im Kanton Zürich? Es beginnt bei der Verwendung von Rohstoffen wie einheimisches Holz oder bereits vorhandenen recycelten Materialen wie Recyclingbeton, aber auch beim Einsatz von erneuerbaren Energien. Neben den Materialien sind auch das Design und die Bauweise entscheidend: Zukünftig sollen etwa Bauten so gebaut werden, dass beim Abbruch die einzelnen Bauteile wieder verwendet werden können. Und damit wir wissen, welche Materialwerte wir in unseren Bauten heute verbaut haben, entstehen digitale Materialbibliotheken wie etwa Madaster. 

Weiter geht es darum, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, etwa durch vermehrte Vor-Ort-Reparatur- Dienstleistungen, Sharing- und Mietmodelle oder Second-hand. Und falls ein Produkt irgendwann nicht mehr verwendet werden kann, kommt noch die Wiederverwertung ins Spiel. Ganz nach dem Sprichwort: «One man’s trash is another man’s treasure.» So verwendet etwa die Brauerei Oerlikon altes Brot für die Bierproduktion oder Zwingli Pilz erarbeiten lokalen Kaffeesatz aus der Zürcher Gastronomie zu Edelpilzen für den Grossraum Zürich. Auch beim Recycling gibts noch Potenzial, so werden etwa heute viele Kunststoffe oder Matratzen verbrannt, anstatt recycelt.

Hinzu kommen die Möglichkeiten von digitalen Technologien zur Messung und Optimierung von Ressourcenströmen, etwa die intelligenten Systeme zur Messung und Identifizierung von Food Waste. Mit seinen gut ausgebildeten Fachkräften und innovativen Unternehmen, mit der dynamischen Startup Szene, verfügt Zürich über ideale Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft. Eine Zürcher Wirtschaft und Gesellschaft, die auf nachhaltig gestalteten Produkten und Materialien basiert, die geteilt, wiederverwendet und repariert werden, ist für die Zukunft gewappnet. Die Kreislaufwirtschaft ist eine riesige Chance für den Wirtschaftsstandort Zürich, sie schafft Wert statt Abfall, fördert die lokale Beschäftigung und macht uns unabhängiger vom Ausland!

 

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